Zur Symptomatik des psychoanalytischen Couchsettings

Autor/innen

  • Rudolf Heinz

Schlagworte:

Psychoanalytisches Couchsetting, Eigenpathologiegehalt, Verwissenschaftlichung der Psychoanalyse, Psychoanalyse der Sache, Wissenschaftskritik, Psychotherapieprozeduren

Abstract

Der Einsatz maschineller Medien in Psychotherapie – gemäß dem Phantasma qualitätssichernder und kostendämpfender Objektivierung – hat derzeit Konjunktur. In diesem Zusammenhang wird es nicht zuletzt spruchreif, das Medienproblem eben dort überhaupt wieder zur Disposition zu stellen, will sagen: die gesamte, und darin insbesondere die überkommene nicht-apparative Mittelsphäre der Psycho-therapieverfahren zu problematisieren. Es könnte sich nämlich herausstellen, dass, belehrt durch die besagte modische Verwendung medialer Maschinen, nicht weniger in der traditionellen vor-postmodern nicht-maschinisierten Verfassung der Psychotherapieprozeduren die betreffenden Medien i. w .S., die Settingkomponenten, viel mehr ausmachen als bloße solche: on dit dezent sich zurücknehmende, nur den Therapiezwecken botmäßige, rein nur dienstbare Geister, an die man sich bestens auch gewöhnen könne, dass sie dagegen, womöglich in durchaus unliebsamer Weise, sich als die wahren Herren des psychotherapeutischen Geschehens herausstellen – »Der Knecht erscheinet als der Herr«? Die Verkennung dieses nicht bloß drohenden, sondern mit jeglicher Etablierung eines Settings immer schon eingetretenen Umstands insinuiert ein prozedurales Unbewusstes, das sich nicht nicht symptomhaft, sprich: pathologieunterhaltend, möglicherweise transsubjektiv auch, auswirken kann.

Der Vortrag wird versuchen, das klassische psychoanalytische Couchsetting derart auf seinen objektiv medialen Eigenpathlogiegehalt hin, der sich gewiss auch als Eintragungs- und Abtretungsfolie subjektiver Krankheit bewusst und gezielt verwenden lässt, aufklärend in Frage zu stellen.

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Veröffentlicht

2001-12-01

Zitationsvorschlag

Heinz, R. (2001). Zur Symptomatik des psychoanalytischen Couchsettings. Journal für Psychoanalyse, (41). Abgerufen von https://www.psychoanalyse-journal.ch/article/view/1352

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