Das bulimische Symptom als Lösungsversuch adoleszenter Entwicklungsaufgaben

Autor/innen

  • Maria Teresa Diez Grieser

DOI:

https://doi.org/10.18754/jfp.50.6

Schlagworte:

Ablösung, Adoleszenz, Affektregulierung, Bulimie, bulimische Symptomatik, Entwicklungsaufgaben, Funktion von Symptomen, Nahrung als Objekt, Nahrung als Übergangsobjekt, psychoanalytische Psychotherapie

Abstract

Die Autorin unternimmt den Versuch aufzuzeigen, wie vor dem Hintergrund der Entwicklungsaufgaben und der adoleszenzspezifischen krisenhaften Zuspitzungen, weibliche Jugendliche durch bulimisches Verhalten Identifizierungs- und Ablösungsprozesse vorübergehend zu lösen versuchen. Für die weibliche Jugendliche ist der adoleszente Entwicklungsprozess durch widersprüchliche Elemente geprägt. Einerseits ist eine zunehmende Differenzierung und Ablösung von der Mutter notwendig, andererseits ist sie daran, ihre Identifizierungen als Frau mit der Mutter zu konsolidieren. Dies führt zu einem ständigen Wechsel zwischen Auflehnung und Akzeptanz, zwischen Verwerfung und Internalisierung. Die geschlechtstypischen Veränderungen des Körpers konfrontieren die Jugendliche mit ihren Möglichkeiten und Grenzen. Der sich entwickelnde Körper, allem voran die Brust, verweist auf die Ähnlichkeit mit der Mutter und löst Angst vor einer Identitätsdiffusion aus. Im Rahmen der adoleszenten Entwicklung wird der Körper zum Austragungsort für Konflikte, dabei kann die bulimische Symptomatik für die Jugendliche wichtige Funktionen übernehmen und ihr bei der Regulierung der Affekte sowie bei der Stabilisierung ihres Selbsts helfen.

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Veröffentlicht

2009-12-01

Zitationsvorschlag

Diez Grieser, M. T. (2009). Das bulimische Symptom als Lösungsversuch adoleszenter Entwicklungsaufgaben. Journal für Psychoanalyse, (50), 79–90. https://doi.org/10.18754/jfp.50.6