Der Tanz des Analytikers auf der Lücke. Zu den Gemeinsamkeiten von Metapsychologie und Technik

Autor/innen

  • Olaf Knellessen

Schlagworte:

Analytischer Prozess, Halt und Orientierungslosigkeit, Theorie der Technik, Metapsychologie

Abstract

In Morgenthalers Technik-Buch werden dem fragenden und suchenden Analytiker nicht wirklich Denk- und Deutungsanweisungen für den analytischen Prozess gegeben. Vielmehr wird durchexerziert wie alle Konzepte und Vorschläge, die Morgenthaler dem Analytiker anbietet, nur einen sehr prekären Halt vermitteln, der sich immer wieder im Nicht-Wissen und in Orientierungslosigkeit auflöst. Diese sich ständig wiederholende, elliptische Bewegung zwischen den Brennpunkten Halt und Orientierungslosigkeit kulminiert im Titel des letzten Kapitels Viele Wege führen zu keinem Ziel. Das Kreisen um die Orientierungslosigkeit und der Tanz um diese Lücke erweist sich so als Zentrum seiner Technik. Die Analogie dieser Denkfigur zu Morgenthalers Perversionstheorie der Plombe weist für das Verhältnis von Theorie der Technik und Metapsychologie eine grundlegende Gemeinsamkeit aus, die weniger offensichtlich aber nicht weniger gewichtig ist als die immer wieder betonten Unterschiede und Gegensätze. Mit dieser Denkfigur wird eine überraschende Verbindung zu Freuds Text Jenseits des Lustprinzips gezogen, über welche Morgenthalers Denken in einen fruchtbaren Bezug zur modernen Positionierung der Psychoanalyse gebracht werden kann, wie sie von di Caccia und Sciacchitano vorgenommen wird.

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Veröffentlicht

2005-12-01

Zitationsvorschlag

Knellessen, O. (2005). Der Tanz des Analytikers auf der Lücke. Zu den Gemeinsamkeiten von Metapsychologie und Technik. Journal für Psychoanalyse, (45). Abgerufen von https://www.psychoanalyse-journal.ch/article/view/1270

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