Rahmen und kathartische Augenblicke in Psychoanalyse, traditionellen Heilritualen und interkultureller Therapie

Autor/innen

  • Vera Saller

Schlagwörter:

Psychoanalyse, Ethnopsychoanalyse, Setting, interkulturelle Therapie, Katharsis, Ritual-Theorie, Religion, Hypnose

Abstract

Antikes Theater, traditionelle Heilrituale und Psychoanalyse, sie alle stellen einen Als-ob-Raum zur Verfügung, innerhalb dessen affektive Momente in einer Intensität erwünscht sind, wie sie im Alltagsleben stören würden. Das affektive Erleben im analytischen Prozess wurde von Freud in seinen frühesten Arbeiten am ausdrücklichsten angesprochen, etwa in der Vorstellung des eingeklemmten Affektes, der bei der Darstellung der kathartischen Methode in den Studien zur Hysterie eine Rolle spielt. Tobie Nathan geht mit seinen ethnopsychoanalytischen Ritualen zurück zu diesem Punkt in der Geschichte der Psychoanalyse, an dem sich die suggestive Methode von der explikativen trennte. Die Autorin fragt, welche Bedeutung dem affektiven Erleben im Rahmen der Psychoanalyse zukomme. Sie versteht die »Katharsis« so, dass es die Aufgabe des Analytikers sei, mit seinen Deutungen bestehende Sinn-Verbindungen zu zerschlagen, damit Platz entsteht für Neues, noch nicht Gedachtes.

Veröffentlicht

2001-12-01

Ausgabe

Rubrik

Schwerpunkt

Zitationsvorschlag

Saller, V. (2003). Rahmen und kathartische Augenblicke in Psychoanalyse, traditionellen Heilritualen und interkultureller Therapie. Journal für Psychoanalyse, 41. https://www.psychoanalyse-journal.ch/article/view/1350