Die Psychologie der Schweizer

Autor/innen

  • Thomas Kurz

DOI:

https://doi.org/10.18754/jfp.48.8

Schlagworte:

Schweizerische Gesellschaft für Psychoanalyse, SGP, Internationale Psychoanalytische Vereinigung, IPV, International Psychoanalytical Association, IPA, Geschichte der Psychoanalyse, Rundbriefe, Geheimes Komitee, Spaltung, Lehranalyse, Psychoanalytische Ausbildung

Abstract

Nach dem Austritt der Jungianer aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV) 1914 hatte Freud in der vormals so wichtigen Provinz Schweiz keine organisierte Gefolgschaft mehr. Erst nach dem 1. Weltkrieg gab es wieder eine Schweizer Ortsgruppe. Bei der Lektüre der Briefwechsel Freuds, der Rundbriefe des «Geheimen Komitees» und dem Studium der Geschichte der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse (SGP) zeigen sich Konstanten, die das Verhältnis der Schweizer zur Freud’schen Internationalen auszeichnen. Immer wieder verweigern sich voll ausgebildete Analytiker dem nationalen (SGP) und internationalen Verband (IPV). Und diejenigen, die mitmachten, offenbarten eine partikularistische Schlagseite, die Freud verbatim als «Kantönligeist» bezeichnete. Sie widersetzten sich Kongresstraditionen, was Kongresse platzen liess, hielten sich nicht an die üblichen Ausbildungsrichtlinien – machten immer alles etwas anders als die Andern. Innerschweizerisch war die Einheit der Freudianer immer wieder vom Partikularismus der Ärzte bedroht. Die Schweizer waren deshalb lange die enfants terribles in der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Das letzte Drama in der bald 100-jährigen Geschichte war eine Spaltung, die niemand wollte.

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Veröffentlicht

2007-12-01

Zitationsvorschlag

Kurz, T. (2007). Die Psychologie der Schweizer. Journal für Psychoanalyse, (48), 97–109. https://doi.org/10.18754/jfp.48.8