Das reine Gold der «tendenzlosen» Analyse, die Kupferlegierung der «suggestiven» Therapie oder: mit welchen Rohstoffen operiert die Freudsche Analyse?

Autor/innen

  • Rony Weissberg

DOI:

https://doi.org/10.18754/jfp.49.5

Schlagworte:

Abstinenz, Begehren des Analytikers, Glauben, Neutralität, Paradigma der Unschärfe, psychoanalytische Therapie, Suggestion, Unbewusstes

Abstract

Der Autor wendet sich gegen eine kategorische Trennung und Unterscheidung von Psychoanalyse und Psychotherapie und meint, dass eine grundlegende Unschärfe, eine Ambivalenz zum Wesen der analytischen Erfahrung, letztlich aber auch zur Freudschen Theorie und Praxis gehört, dass diese sowohl analytische, entbindende, wie synthetische, bindende Aspekte umfasst. Gegenüber einer Dichothomisierung und einer Idealisierung der einen oder anderen Methode gehe es um das Begehren des Analytikers, um seine Ausrichtung auf das Unbewusste. Dabei steht weniger die Frage der Suggestion im Zentrum, als die eines spezifischen Glaubens, dem fundamentalen Unglauben, nämlich: dass wir «nicht Herr im eigenen Haus sind». Es sei dieser Unglaube, der uns ermöglicht, am Unbewussten festzuhalten, aus dem das Wesen des Subjekts hervorgeht. Allerdings müssen wir sehen, dass dieses Denken und Handeln in einer Tradition steht, die heute stark konkurriert und auf die Probe gestellt wird durch andere Werte und gesellschaftliche Ansprüche.

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Veröffentlicht

2008-12-01

Zitationsvorschlag

Weissberg, R. (2008). Das reine Gold der «tendenzlosen» Analyse, die Kupferlegierung der «suggestiven» Therapie oder: mit welchen Rohstoffen operiert die Freudsche Analyse?. Journal für Psychoanalyse, (49), 62–78. https://doi.org/10.18754/jfp.49.5