Übertragung «gegen» das Politische: Grenz-Fälle in der institutionellen Praxis der Psychoanalyse

Autor/innen

  • Beatrice Patsalides Hoffmann
  • Catherine Perret

DOI:

https://doi.org/10.18754/jfp.59.14

Schlagworte:

Politische Gewalt, Psychoanalyse, Übertragung, Lacan, Institutionelle Psychotherapie

Abstract

Der Artikel behandelt Zusammenhänge zwischen individuellen und institutionellen Aspekten der Übertragungsdynamik und spezifischen strukturellen und situationsbedingten Charakteristiken der psychoanalytischen Behandlung von politisch verfolgten und gefolterten Menschen, die in einem Pariser Zentrum (Centre Primo Levi) von einem multidisziplinären Team ambulant betreut werden. Der Begriff des klinischen «Grenz-Falles» wird hier, im Kontext spezifischer, situationsgebundener und das Symptom betreffender Eigenschaften erörtert, die die Analyse wie auch die Institution unter gewissen Umständen an ihre Grenzen bringen können. Darüber hinaus wird das der analytischen Behandlungsstruktur eigene Machtgefälle, welches unter Umständen das Risiko einer erneuten Traumatisierung des Patienten beinhaltet, hinsichtlich seiner Verknüpfung mit der strukturellen Dynamik der Foltersituation erörtert.

Wegen der aus ethischen Gründen nicht möglichen Veröffentlichung des in der ursprünglichen Vortragssituation präsentierten klinischen Fallmaterials bleiben die theoretischen Überlegungen hier leider ohne kasuistische Illustration. Dieser Artikel ist die Transkription des ersten Teils unseres Vortrags. Der zweite Teil, der eine Falldarstellung beinhaltete, kann hier aus Gründen der Vertraulichkeit und wegen der auffälligen Symptomcharakteristik leider nicht berücksichtigt werden.

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Autor/innen-Biografien

Beatrice Patsalides Hoffmann

Beatrice Patsalides Hofmann, Klinische Psychologin und Psychoanalytikerin. Seit 2005 Psychologin im Centre Primo Levi, Paris (Zentrum für politisch verfolgte Flüchtlinge), klinische Supervisorin und Privatpraxis. Langjährige klinische Leitung des Psychotherapiezentrums “Survivors International” in San Francisco. Lehraufträge in Psychoanalyse und Supervision in San Francisco. Zahlreiche Veröffentlichungen über Psychoanalyse und politische Gewalt. Co-Autorin des Istanbul Protocol. Mitglied der Lacanian School of Psychoanalysis, Berkeley, USA.

Catherine Perret

Catherine Perret, Professorin für Ästhetik und Kunsttheorie, Universität Paris VIII. Als Programmdirektorin am Collège International de Philosophie von 1995–2001 entwickelte Catherine Perret ihre Forschung an der Grenze zwischen Philosophie, Ästhetik und Psychoanalyse. Auswahl ihrer Publikationen: L’enseignement de la torture, Seuil, 2013. Walter Benjamin sans destin, La Lettre Volée, 1992, 2007. Olivier Mosset : la peinture, même, Ides et Calendes, 2004. Les porteurs d’ombre, mimésis et modernité, Belin, 2002. Marcel Duchamp, Le manieur de gravité, CNDP, 1999.

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Veröffentlicht

2018-09-18

Zitationsvorschlag

Patsalides Hoffmann, B., & Perret, C. (2018). Übertragung «gegen» das Politische: Grenz-Fälle in der institutionellen Praxis der Psychoanalyse. Journal für Psychoanalyse, (59). https://doi.org/10.18754/jfp.59.14

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